Gewürze im Kurzporträt – Kardamom
Diesmal widmen wir uns Kardamom, einem meiner Lieblingsgewürze in Verbindung mit Vanille für Schokokuchen.
Es wird bei uns viel zu wenig beachtet, dabei bietet es uns sowohl kulinarisch als auch bei gesundheitlichen Problemen so einiges.
Entdecke mit mir das wunderbare Gewürz.
Steckbrief – Kardamom

Botanisches
- Elettaria cardamomum
- Ingwergewächse – Zingiberaceae
- auch grüner Kardamom genannt
Herkunft
- Ursprünglich aus Südindien und Sri Lanka, z. T. noch wild wachsend
- Heute Anbau in Indien (Kerala), Guatemala, Tansania
Wuchs
- Bis zu 3–4 m hohe, immergrüne Staude, ausdauernd
- Schilfähnliche, schmale Blätter, an der Oberseite dunkelgrün und glänzend
- Rhizombildung, bildet Horste
Blüte
- Weißlich-grüne Blüten mit violett gezeichneten Lippen
- Erscheinen an bodennahen, rispigen Blütenständen

Frucht
- Dreifächerige, hellgrüne Kapselfrüchte
- Enthalten 10–20 kleine, braun-schwarze Samen mit starkem Aroma
Verwendeter Teil/ Ernte
- Samen, ganz oder gemahlen als Gewürz verwendet
- Früchte werden unreif oder kurz vor der Reife geerntet
- Schonend getrocknet, oft in speziellen Trockenkammern
Kulinarisches
- Beliebtes Gewürz in der indischen und arabischen Küche
- Wichtige Zutat in indischen Currys und Masala
- Aromatisiert Kaffee und Tee (z. B. Chai, Mokka)
- Verwendung in Gebäck, Desserts, Glühwein, Likören (z. B. Aquavit)
- Rundet Gemüsegerichte und Wurst ab
- In skandinavischen Ländern beliebtes Weihnachtsgewürz und in den Kanelbulle, den schwedischen Zimtschnecken mitenthalten
- Der Geschmack ist süßlich, fruchtig, leicht scharf und intensiv → vorsichtig beim Würzen herantasten
- Die Kapseln werden häufig im Ganzen mitgekocht oder man mörsert die Samen frisch
- Wird gerne mit Zimt, Ingwer, Nelke, Vanille, Anis, Fenchel oder Chili kombiniert
Naturheilkundliches
verwendet werden die Samen
- Aphrodisiakum
- Blähungen, Bronchitis
- Durchfall
- Erkältungen, seelische Erschöpfung
- Heiserkeit, Husten
- Magenkrämpfe, Mundgeruch
- Stress
- Übelkeit
- Völlegefühl
Heilwirkung
- appetitanregend, antibakteriell
- herzstärkend
- krampflösend
- nierenstärkend
- stimmungsaufhellend, stoffwechselanregend
- verdauungsfördernd

Wissenswertes
- Hauptwirkstoff ist das in den Samen enthaltene ätherische Öl → Cave: in der Schwangerschaft nur in kleinen Mengen verzehren. Vorsicht auch bei bestehenden Lebererkrankungen
- Neben Safran und Vanille eines der teuersten Gewürze weltweit
- Guatemala ist heute der größte Exporteur
- Kam über Indien durch die Araber ins (antike) Europa, sowohl bei den Griechen als auch den Römern sehr geschätzt
- Die Samen verlieren gemahlen schnell ihr Aroma – deshalb besser ganze Kapseln kaufen
- Frischen Kardamom erkennt man an der hellgrünen Farbe
- In der arabischen Kultur wird Gästen traditionell Kardamomkaffee angeboten
- Kardamom hilft bei Kater
- Im alten Ägypten wurde er gerne in Räuchermischungen verwendet
- Der Samen des Paradieses, wie er im Arabischen auch genannt wird, wird in den Geschichten aus Tausendundeiner Nacht für seine aphrodisierende Wirkung gelobt
- Erste Studien zeigen, dass sich Kardamom positiv auf das Metabolische Syndrom (eine Kombination aus Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen) auswirken könnte
Küchentipp
Kardamomsamen kurz vor der Verwendung im Mörser zerstoßen – so entfalten sie ihr volles Aroma

Gesundheitstipp
Ein Aufguss aus den zerdrückten Kardamomsamen kann nach schweren Mahlzeiten die Verdauung fördern und Völlegefühl lindern
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