Vanille

Zuletzt aktualisiert am 21.08.2025 | Gewürze

Gewürze im Kurzporträt – Vanille

Gewürze sind Teile von Pflanzen wie Samen, Blätter oder Blüten, die Speisen nicht nur verfeinern, sondern auch gesund sind. Viele Gewürze enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie ätherische Öle und Antioxidantien, die die Gesundheit unterstützen. Schon seit Jahrtausenden werden sie in Küchen und in der Heilkunde auf der ganzen Welt geschätzt.

Neben einheimischen Pflanzen waren vor allem auch exotische Gewürze sehr beliebt. Im Mittelalter waren Gewürze wie Pfeffer, Zimt oder Muskat so wertvoll, dass sie oft teurer als Gold gehandelt wurden. Sie kamen über lange Handelsrouten aus Asien nach Europa, meist über arabische und venezianische Händler. Der oft hohe Preis resultierte aus der Seltenheit, den langen Transportwegen und den vielen Zwischenhändlern. Gewürze galten als Statussymbol, wurden als Konservierungsmittel und Heilmittel genutzt und spielten eine zentrale Rolle in der europäischen Handelspolitik.

Mit der Vanille startet eine Reihe an Kurzporträts von gesunden und köstlichen Gewürzen aus aller Welt. 

Steckbrief – Vanille

Botanik

  • Vanilla planifolia
  • Orchideengewächse – Orchidaceae

Herkunft

  • Ursprünglich aus Mexiko, heute aus tropischen Regionen – Madagaskar, Indonesien, Westindische Inseln

Wuchs

  • Kletterorchidee mit langen, fleischigen Sprossen
  • Haftet mit Luftwurzeln an Bäumen

Blüte

  • Einzelne, grünlich-gelbe bis weiße Blüten
  • Bestäubung meist per Hand, da natürliche Bestäuber selten oder nicht verfügbar sind
Nahaufnahme einer Vanillebluete, auf einem Blatt liegend

Frucht

  • Schote (Vanilleschote), botanisch gesehen eigentlich eine Kapselfrucht, Länge: ca. 15–20 cm
  • Grüne Farbe bei Ernte, braun durch Fermentation
  • Reifezeit: 8–9 Monate

Kulinarisches

  • Aroma der Schoten entwickelt sich durch Fermentation und anschließende Reifung
  • Vanilleschoten für Backwaren, Desserts, Speiseeis, Getränke wie Kakao, Likör usw.
  • Mittlerweile wird in der gehobenen Küche ebenfalls mit Vanille gekocht, z. B. Ente mit Vanillemarinade
  • Vanilleextrakt, Vanillezucker, Vanilleöl

Heilwirkung

  • antimykotisch, antioxidativ, antiseptisch, aphrodisierend, appetitfördernd
  • entzündungshemmend
  • menstruationsfördernd
  • stimmungsaufhellend
  • verdauungsfördernd

Naturheilkundliches

  • Aphrodisiakum, Angstzu-
    stände
  • Depressive Verstimmung
  • Husten
  • Menstruationsbeschwerden
  • Nerventherapeutikum, Neurodermitis
  • Psoriasis
  • Stress

Wissenswertes

  • Eines der weltweit teuersten Gewürze
  • Vanillin ist der Hauptaromastoff, es wird seit 1874 auch synthetisch nachgebaut. Das synthetische Vanillin wird dabei u. a. aus Holz, Nelkenöl oder Nebenprodukten der Papierherstellung gewonnen.
  • Ob man echten Vanillezucker hat, erkennt man an der Zutatenliste. Dort steht Zucker, gemahlene Vanilleschoten oder Bourbon-Vanille. Bei der künstlichen Variante steht meist nur Aroma oder Vanillin. Echter Vanillezucker hat oft kleine schwarze Punkte – das sind die Samen aus der Schote. Das Aroma ist komplex, warm und leicht blumig, nicht nur süß-vanillig wie bei reinem Vanillin.
  • Echter Vanillezucker ist deutlich teurer, da Vanille aufwendig angebaut und verarbeitet wird
  • Künstliches Vanillin hat keine Heilwirkung
  • Ursprünglich benutzten die Azteken Vanille zum Würzen ihres Göttertranks tchocolatl oder auch xocolatl, zusammen mit Kakao und Chili, dies war der Vorläufer des heutigen Kakaogetränks
  • Die spanischen Konquistadoren (Eroberer) brachten die Vanille nach Europa
  • Eine der bekanntesten Vanillesorten stammt von der Insel Réunion (alter Name: Île Bourbon), die Bourbon-Vanille. Ferner sind noch die Tahiti-Vanille in der Gastronomie und die Guadeloupe-Vanille, die insbesondere in der Parfumherstellung genutzt wird, zu erwähnen. Letztere enthält anstelle des Vanillins das ähnlich duftende Piperonal
Kuechenfertige Vanillestangen in Nahaufnahme
  • Parfumgrundstoff, z. B. bei Yves Saint Laurent – Black Opium oder Guerlain – Shalimar
  • warme, sinnliche Basisnote
  • Vanillegelb – die Farbbezeichnung rührt nicht unmittelbar von der eingesetzten Vanille her. Früher wurde sie oft mit Eigelb verwendet, was z. B. dem Eis eine gelbliche Färbung gab und für Cremigkeit sorgte
  • Erste Studien zeigen Wirkung bei Erkrankungen des Nervensystems wie Alzheimer oder Parkinson

Küchentipp

Die ausgekratzten Schoten in ein verschließbares Glas mit Zucker legen. Ergibt nach einigen Tagen einen feinen, aromatisierten Zucker, der für alle Speisen genutzt werden kann.

Vanille-Plantage, man sieht die Pflanze an Gestellen hochklettern

Gesundheitstipp

Ein Glas warme Milch mit etwas echter Vanille wirkt beruhigend, kann den Schlaf fördern und gleichzeitig die Stimmung aufhellen. Besonders hilfreich am Abend bei Stress oder innerer Unruhe.

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